Deutscher Alpenverein Sektion Guben e.V.
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Gubener Kletterfelsen "Reichenbacher Zinne"

Kletterfelsen Guben

Noch vor seiner offiziellen Eröffnung gaben wir dem roten Betonklotz seinen Namen: “Reichenbacher Zinne” sollte er heißen. Obwohl die Farbe doch eher Parallelen zu der rötlich gefärbten Erhebung im australischen Outback assoziierten, sollte der Name doch was typisch Gub’nerisches haben...
Aber mal ganz langsam und von Anfang an - wie es zum Kletterfelsen in Guben kam und seine Entstehungsgeschichte wollen wir hier darstellen - mit freundlicher Genehmigung von Klaus Bonk (www.runaway.de).

Teil 1

 

Die Geschichte beginnt eigentlich schon viel früher. Irgendwann Anfang der Neunziger Jahre fand sich ein Häufchen Bergbegeisterter zusammen und trat der Sektion Guben des Deutschen Alpenvereins bei....

 

Noch bevor der nach Westdeutschland verlegte Sitz der Sektion wieder nach Guben kam, keimte die Idee, für den Verein eine Trainigsmöglichkeit in Form einer künstlichen Kletteranlage zu schaffen. Eine erste Idee war eine Giebelwand in einer Turnhalle zu nutzen. Auch aus einem weiteren Vorstoß, die Anlage an einem alten Fabrikschornstein zu errichten, wurde letztendlich, unter anderem auch aus finanziellen Gründen, nichts.

Welch eine Fügung des Schicksals, als aus Gründen der ständig sinkenden Einwohnerzahlen, ganze Stadtteile saniert und rückgebaut werden mußten. Auf dem gewonnenen Platz sollte etwas Sinnvolles gestaltet werden. Erste Pläne für eine Umgestaltung der Wohngebiete sahen unter anderem neben der Gestaltung von Parkanlagen mit Geländemodellierung auch Sportstätten vor. Irgendwann 2003 wurde in diesem Zusammenhang zum ersten mal über die Möglichkeit eines künstlichen Kletterfelsens gesprochen. Die Idee kam bei der Stadt gut an. Einige Gesprächsrunden weiter gab es immerhin schon erste Pläne, wo er eingezeichnet war. Wir brachten uns mit verschiedenen Vorschlägen zur Gestaltung und den notwendigen Rahmenbedingungen für eine sinnvolle Nutzung ein und setzten uns für das Projekt ein. Dem Wunsch der Stadt über eine Trägerschaft konnten wir aber aus personellen und finanziellen Gründen als kleine Sektion nicht entsprechen.

Fast hatten wir die Hoffnung schon aufgegeben, als es hieß, die daneben gelegene geplante Beachvolleyballanlage würde nicht gebaut werden. Doch ungeachtet dessen wurden die Pläne für den Felsen recht konkret und als im Dezember 2003 die Erschliessungsarbeiten für das Fundament begannen war klar - er wird kommen!

Inzwischen sind über das erste Quartal 2004 die Platten aufgestapelt worden und auch der Spritzputz ist bereits in seiner endgültigen rotbraunen Färbung aufgebracht. Noch ist einiges zu tun, doch der Einweihungstermin rückt näher. Am 30. April ist es endlich soweit und am Vorabend des EU-Beitritts Polens findet die feierliche Eröffnung unseres "Ayers Rock" statt. Am 1. Mai gibt es dann eine erste Veranstaltung unserer Sektion am Felsen, zu der alle recht herzlich eingeladen sind. Auf der Bilderseite seht ihr einen Ausschnitt aus der Lebensgeschichte unseres Kletterfelsens. (wird fortgesetzt)

 

Klaus Bonk

 

Guben im April 2004

 

Teil 2

 

to be continue .... hieß es noch im Laufe des Aprils bei unserem Bericht über den Kletterfelsen. Inzwischen sind schon die ersten Routen geklettert und das Gipfelbuch wurde ausgelegt....

 

In den letzten Wochen des April überstürzten sich die Ereignisse. Neben den täglichen Fortschritten, die am Felsen zu besichtigen waren, fanden auch wieder Kontakte mit der Stadt statt. Insbesondere die Einweihung des Areals stand auf der Tagesordnung, ebenso wie die weitere Nutzung.

Endlich - am 30. April 2004 fand die Einweihung des Parks und des Kletterfelsens statt. Am Vorabend hatten wir noch kurz die Routen für den nächsten Tag festgelegt und den Ablauf nochmals durchgesprochen. Gegen 11 Uhr war es dann soweit. In der Nähe des Kletterfelsens, auf dem zentralen Platz, fanden sich zahlreiche Schaulustige ein und der Bürgermeister, sowie Vertreter der beteiligten Firmen, richteten einige Worte an die Zuhörer. Danach begaben sich alle an den Fuß des Felsens. Die Vermessungsingenieure hatten die Felsenhöhe über NN eingemessen und im Gipfelbuch vermerkt. Nach dem Startzeichen begannen Olaf und ich auf zwei gegenüber liegenden Kanten (NW / SO) den Aufstieg. Oben angekommen entrollten wir die vorbereitete Europafahne unter dem Beifall der Zuschauer. Wir trugen uns mit unseren Seilschaften im Gipfelbuch ein und dokumentierten so die Erstbesteigung. Das Gipfelbuch hinterlegten wir in der vorbereiteten Stahlkassette.

Bereits am nächsten Tag waren zahlreiche Einträge zu verzeichnen. Am Nachmittag hatten wir ein öffentliches Klettern geplant, zu dem auch unsere polnischen Gäste vom Späleoclub Zagan anwesend waren, wie auch Kletterfreunde von den Sedlitzer Bergfreunden und auch aus Cottbus. Zahlreiche Kinder und Jugendliche nutzen die Gelegenheit zum Klettern. Den eigentlich geplanten Diavortrag am Kletterfelsen liessen wir ausfallen, da uns gegen 18 Uhr ein kurzes Gewitter überraschte, was dem Treiben am Felsen ein jähes Ende setzte.

Einige Vereinsmitglieder trafen sich anschliessend noch zu einem gemütlichen Beisammenein mit unseren polnischen Freunden.

Ausblick:

Bei den unten stehenden Links findet ihr eine vorläufige Routeneinschätzung nach UIAA-Schwierigkeitsgraden, die noch nicht oder besser inzwischen nicht mehr den ganz aktuellen Stand der Dinge widerspiegelt, da bei der TÜV-Abnahme des Felsens, auf einigen Routen, Griffe im unteren Bereich entfernt werden mussten und diese damit etwas schwieriger wurden. Darüber hinaus bröselt der Spritzbeton auf Grund seiner technischen Strukturierung und Materialeigenschaften derzeit noch, so dass eine neue Einschätzung der Schwierigkeiten der Routen voraussichtlich im Herbst erfolgen wird. Bis dahin darf und soll natürlich möglichst viel geklettert werden. Wir laden hiermit alle Interessierten ein und stehen bei Bedarf natürlich gern mit Rat und Tat zur Seite.

 

Klaus Bonk (© Runaway)

 

Guben im Mai 2004

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