Im November 2017 strandeten wir zu einer Wandertour auf der Vulkan- und Tropeninsel
Réunion im Indischen Ozean.
Réunion ist ein ca. 2.500 km² großes französisches Übersee-Departement und liegt ca. 700 km
östlich von Madagaskar. Die höchste Erhebung ist der Piton des Neiges mit 3070 m.
Für diese Wandertour bedienten wir uns des Outdoor-Reisebüro „ Elch Adventure Tours“.
Ich kann es guten Gewissens für derartige Unternehmungen empfehlen.
Von Paris startend, erreichten wir nach einem 11stündigen Flug den Hauptort St. Denis.
Die ersten Tage nutzten wir zum „Kennenlernen“ der Insel und „Einwandern“.
Aufgezählt seien hier eine „Vanilleplantage“, der Gewürzgarten Jardin des Parfums et des Epices
mit über 180 Gewürzsorten, die Kirche bei Ste-Rose, die 1977 von einem Lavastrom verschont
wurde, da sich dieser vor der Kirche teilte und dahinter wieder vereinigte oder das Vulkanmuseum
in Bourg-Murat.
Die erste „Einwandertour“ ging insgesamt ca. 6 Stunden von unserer Berghütte durch eine wahre
Mondlandschaft zum Krater des Piton de la Fournaise (2.631 m). Dieser Vulkan ist immer noch aktiv
und hatte die letzten größeren Eruptionen im Jahr 2015.
Eine weitere „Einwandertour“ führte uns von Bois Court (1.347 m) in den Minicirque Grand
Bassin (703 m), wo wir auch übernachteten. In dieser kleinen Ansiedlung leben die Bewohner noch
in Autarkie. Am nächsten Morgen machten wir uns dann an den 4stündigen Aufstieg.
Von St. Denis aus begann dann unsere 8tägige „ Wandertortour“. Die metrologischen Bedingungen
waren fast jeden Tag gleich. Bis zur Mittagszeit waren blauer Himmel und die Sonne unser Begleiter.
Da tropische Bedingungen vorherrschten, war zumindest ich nach wenigen Minuten durch-
geschwitzt. Ab Mittag zogen Wolken auf, dann1-2 Stunden Regen und bis zum Abend Schönwetter.
Regenkleidung war unnötig, da sowieso durchgeschwitzt und die Temperaturen es nicht erforderten.
Die Etappen führten meist in stetem Auf und Ab durch tropisch geprägte Wälder. Nur in den
höheren Lagen hatte man einen freien Blick, der aber stets grandios war.
Der Hauptteil der Etappen führte durch den Cirque de Malafate.
Nachfolgend möchte ich unsere Etappen kurz beschreiben, wobei die Zeitangaben meinem Lauflevel
einschließlich Pausen entsprechen (jederzeit locker zu unterbieten!).
1. Etappe
Zunächst ging es ein Stück mit dem Bus nach Le Brule (1000 bis 1200 m). Von dort durch Wälder
in 4 Stunden bergauf bis zur Berghütte Gite de la Roche Ecrite (1.839 m).
2. Etappe
Von der Berghütte ging es in insgesamt 6 Stunden über den Gipfel Roche Ecrite (2.276 m) bergab
in das Dorf Grand Ilet auf 1.110 m.
3. Etappe
Von Grand Ilet mit dem Bus bis auf 1.628 m und dann in insgesamt 8 Stunden entlang dem
„Pfadfinderweg“ hinab zur Flussquerung des Grande Ravine (700 m) und über Ilet a Bourse (894 m)
nach Grand Place (770 m).
4. Etappe
Von Grand Place Abstieg zur Flussquerung des Rviere des Galets (368 m) und dann bergauf über
Ilet des Lataniers (624 m), Ilet des Orangers (993 m) und den Pass La Breche (1.293 m) nach
Roche Plate (1.100m). Ich benötigte 9 Stunden.
5. Etappe
Von Roche Plate nach Trois Roches (1.226 m) in 9 Stunden bis zum höchstgelegenen Dorf
Marla (1.620) im Cirque de Mafate.
6. Etappe
Von Marla über den Col du Taibit (2. 082 m) bis zum Parkplatz an der Straße (1.253 m) nach
Cilaos in 6 Stunden. Mit Bus oder Taxi nach Cilaos (1.210 m). Natürlich auch wandern erlaubt!
7. Etappe
Von Cilaos mit dem Bus zum Ausgangspunkt Le Bloc (1.380 m). Von hier in 7 Stunden bergauf zur
Hütte Gite Caverne Dufour (2.478 m). Die Hütte ist der Ausgangspunkt zur Besteigung des höchsten Gipfels der Insel, dem Piton des Neiges (3.071 m).
8. Etappe
Auf Grund der schlechten Witterungsverhältnisse (Wolken, Regen) verzichteten wir größtenteils
auf die Besteigung. Dann 6 Stunden Abstieg nach Hell Bourg (950 m).
Nach einem Tag Entspannung in Hell Bourg fand unsere Bergtour ihr Ende.
Empfehlenswert ist auf jeden Fall nach ein Abstecher zum Aussichtspunkt Piton de Maido (2.205 m).
Von dort genießt man auf einem Blick den gesamten Cirque de Mafate en Miniatur und somit den
Großteil der Wanderroute.